Eutiner Goldschmiede im 17. Jahrhundert


Patene von Berend von Acken


Der erste Goldschmied in Eutin war ,so wird vermutet, Hans Goldsmidt (erwähnt 1494), wobei die Berufsbezeichnung als Nachname dieser Zeit weit verbreitet war. Bewiesen werden kann dies aber nicht.

Zacharias Bender, wahrscheinlich der Sohn eines Nürnberger Goldschmiedemeisters war um 1600 als Stadtschreiber in Eutin tätig. Ob er seine erlernten Beruf in Eutin ausübte ist nicht bekannt. Zur gleichen Zeit arbeitete Hinrich Lorentzen in Eutin. Der Pokal der Bäckerzunft (1620) stammt vermutlich von ihm.

Patene von Berend von Acken

Von Johann von Bosch, (etwa 1612 bis 1680) sind keine Werke bekannt, er wird aber als Hofgoldschmied erwähnt. Auch von Jürgen Burggräving (ab 1653) sind keine Arbeiten bekannt.

Berend von Acken, ein hochangesehener Goldschmiedemeister aus Kiel, bemüht sich 1697 um das Privileg des Hofgoldschmiedes in Eutin. Sein Sohn, Georg Heinrich von Acken übernimmt 1706 das Privileg, das dann nur noch zwei mal vergeben wurde. Er benutzte das Eutiner Stadtzeichen.

Eutiner Goldschmiede im 18. Jahrhundert


Von 1722 bis 1728 arbeitet vermutlich Anthony Behrens mit eingeschränkter Erlaubnis in Eutin, 1728 bittet er um ein Goldschmiede-Privilegium.

Schon 1725 bittet Wilhelm Christaph Michelsen um dieses Privileg und erhält am 25.9.1725 die Erlaubnis ein Schild an seinem Wohnhaus anzubringen. Arbeiten der beiden sind aber nicht bekannt.

Anders bei Philipp Johann Janssen, der Schützenbecher im Plöner Museum ist nachweislich von ihm. Janssen wurde 1751 Hofgoldschmied.

Johann Friedrich Müller (1740 - 1804 ) wurde als Goldjuwelier bezeichnet. Vermutlich hat er nur mit Gold und Silberwaren gehandelt, es gibt keine bekannten Arbeiten.



2 Löffel von Hans Heinrich Geertz


Von Johann Joachim Heinrich Gramstorf (1775 - 1811) ist ein Löffel nachgewiesen aber nicht erhalten.

Hans Heinrich Geerts (1728 - 1804) hat uns viele bedeutende Werke hinterlassen, seine Witwe verkauft ihr Geschäft um 1805 an Asmus Andreas Krumbeck. Er scheint sich aber nicht lange in Eutin aufgehalten zu haben.

Peter Asmus Fick ( 1751 - 1816 ) erhält 1779 die Erlaubnis in Eutin arbeiten zu dürfen. Er wird aber in den Kirchenbüchern als Handelsmann bezeichnet.

Eutiner Goldschmiede im 19. Jahrhundert


Seit 1808 in Eutin nachweisbar ist der in Kiel-Düsternbrock 1782 geborene Joachim Detlev Friedrich Becker. Von ihm stammt das meiste Silber in der Eutiner Kirche, zwei Leuchter in der Malenter Kirche, eine Oblatendose in Bosau und andere Werke in privatem Besitz.

Von Friedrich August Giesse (geb.1784) sind nur Eß- und Teelöffel bekannt. Ein Punschlöffel und ein Esslöffel, die mit Boy gestempelt sind stammen vermutlich von Giesse´s Schwager.

Johann Nicolaus Peter Gramstorf heiratete 1818 seine verwitwete Schwägerin, von ihm sind aber keine Arbeiten nachweisbar.

1810 wird Andreas Christoph Wilhelm Grantz geboren, von dem der Krankenkelch in Bosau und viele Ess- und Teelöffel stammen.1836 wird er Bürger von Hamburg. 1861 kauft er etliches, unersetzliches Silberzeug von der verschuldeten Eutiner Schützengilde.


Leuchter von Detlev Friedrich Becker 104cm hoch Anfang 19. Jh. in der Eutiner Kirche



Löffel von Friedrich August Giesse


Johann Friedrich Christian Wachholtz (1798 - 1840) fertigte eine Weinkanne für die Eutiner Kirche, den Krankenkelch und Patene der Malenter Kirche an.

Von Gustav Friedrich Theodor Lankenbeck (1841 - 1926) und seinem Sohn Richard Lankenbeck (1869 - 1939) ist nur Industrieware bekannt. Ihr Geschäft war am Rosengarten 14.

Ein handgefertigter Löffel mit Schützenadler ist von Robert Schade (1850 - 1916) erhalten, er war Ratsherr in Eutin. sonst gibt es nur industriell gefertigte Löffel.

Vom Tode Richard Lankenbecks 1939 bis 1982 als sich der Goldschmiedemeister Manfred Ehmke in Eutin niederließ, mussten 43 Jahre vergehen, in denen kein. Goldschmiedemeister in Eutin tätig war.




Teesieb von Johann Friedrich Christian Wachholtz

Eutiner Goldschmiede im 20. Jahrhundert


Juvelier Beusen beschäftigte in den 70er bis 90er Jahren einen Goldschmied, Werke sind mir nicht bekannt.

1955 wurde Manfred Ehmke in Eutin geboren. Lübeck, Kiel, Hamburg und Wuppertal waren seine Stationen auf dem Weg zur Meisterprüfung. 1982 eröffnete er seine erste Werkstatt in Eutin in der Peterstrasse 6 - 8.

Jetzt arbeitet er in der Riemannstraße 2.

Aus Gothendorf kam 1997 Martin Otte nach Eutin. Er arbeitete bis 2004 in der Stolbergstraße 13. Arbeiten von ihm hier zu zeigen hat er mir nicht genehmigt.

Die Goldschmiede Cornils war einige Jahre in der Königstrasse ansässig, ist aber nach Femarn abgewandert.

Bei Juwelier Schönke am Rosengarten und der Goldschmiede Schlüter in der Königstraße 8, die zur Zeit in Eutin ansässig sind, wird auch goldschmiedisch gearbeitet, der Schwerpunkt liegt aber im Verkauf von Fabrikschmuck, Besteck und Uhren.


Das Meisterstück von Manfred Ehmke