Die Geschichte der Goldschmiede Manfred Ehmke

Manfred Ehmke, Goldschmiedemeister

Manfred Ehmke wurde am 22.12.1955 in Eutin geboren.
Sei Vater, der Konditormeisters Hans Ehmke und seine Mutter, Gisela Ehmke führten gemeinsam das Café Ehmke in der Peterstraße 6 - 8 in Eutin. Er hat zwei ältere Schwestern, Margit und Annegret.
Nach der Schulzeit 1962 bis 1972 begann er die 3 1/2 jährige Ausbildung zum Goldschmied, bei dem Obermeister Karl-Ernst Schröder in Lübeck, die er nach mit der bestandenen Gesellenprüfung beendete.
Die Gesellenzeit verbrachte Manfred Ehmke Bei der Goldschmiede Lachmann in Lübeck und Juwelier Mahlberg in Lübeck und Kiel so wie bei Juwelier Abeler in Wuppertal.
Während seines Aufenthaltes in Nordrhein - Westfahlen besuchte er die Meisterschule in Essen und legte 1982 vor der Handwerkskammer in Düsseldorf seine Meisterprüfung ab.

1982 machte er sich in Eutin selbständig. Zuerst in der Peterstraße 6 - 8, seinem Elternhaus, später in der Riemannstraße 16. Vom März 1999 bis Januar 2012 war Manfred Ehmkes Goldschmiede in der Stolbergstrasse 7 ansässig, Seit Februar 2012 bis heute ist das Atelier und die Werkstatt in der Riemannstrasse 2
Fünf Auszubildende haben bis heute bei Manfred Ehmke gelernt und mit Erfolg die Gesellenprüfung bestanden.
Seine Schmuckstücke waren auf vielen Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen, unter anderem in Eutin, Wuppertal, München, Flensburg und Lübeck zu sehen und nahmen an mehreren Wettbewerben teil.
1994 heiratet er Freia Schlöndorf, die bei ihm eine Ausbildung zur Goldschmiedin machte und noch immer im Betrieb arbeitet.
Seit 2005 kümmert sich Manfred Ehmke um das Kirchensilber der Eutiner Michaeliskirche. Mit seiner Hilfe konnte es schon mehrer Male öffentlich gezeigt werden.

Das Geburtshaus von Manfred Ehmke um 1955

Der Meisterbrief

Das Meisterstück

Anerkennung

Die Arbeiten von Manfred Ehmke, Goldschmiedemeister

Jedes Schmuckstück ist ein kunstvolles Einzelstück, liebevoll und handwerklich hochwertig ausgeführt. Das ist es, was man mit wenigen Worten über die Arbeiten von Manfred Ehmke sagen kann.
Wie kaum ein anderer versteht er es, Formen, Farben und Oberflächen der Metalle und Edelsteine miteinander in Einklang zu bringen, wobei ihm in den meisten Fällen organische Formen aus der Natur Modell stehen. Manfred Ehmke hebt das Wesentliche hervor und drängt das Unwesentliche zurück. So entstehen klare Linien und ausgewogene Flächen, aber auch verspielte Motive mit Farbsteinen oder Brillanten als betonende Elemente. Selbst schlichte grafische Schmuckstücke weisen meist Spuren natürlicher Vorbilder auf. So abwechslungsreich wie die Natur selbst sind auch die Arbeiten, die in der Werkstatt in Eutin entstehen.
Manfred Ehmke verarbeitet für seine Entwürfe nur natürliche Materialien. Die Edelsteine werden von hervorragenden Schleifern bearbeitet und die Perlen sind von ausgesuchter Qualität. Bestrahlte oder gefärbte Ware wird man in seinen Arbeiten nicht finden. Häufig drückt ein Stück Schiefer oder Ebenholz mehr aus als ein bunter Stein. Sogar ein rostiges Eisenblech wird zu einem hochwertigen Schmuckstück mit 750er Gold und Brillanten, wie sein Wettbewerbsstück zu dem Thema "Souvenirs" im Ostholstein-Museum Eutin beweist. Auch das Stück zum Thema "Auf Biegen und Brechen", ebenfalls ein Wettbewerb im Museum Eutin, besticht durch die klaren Linien und die knappe und präzise Umsetzung der gestellten Aufgabe. Eine gebrochene Schieferplatte an einem gebogenen, aber beweglichen Halsreif aus Silber. Ein weiteres Wettbewerbsstück zu dem Thema "Die Farben Oldenburgs" im Ostholstein-Museum nannte er "Netzwerk Oldenburg". Es zeigt eindrucksvoll seine handwerklichen und gestalterischen Fähigkeiten durch ein kettenhemdartiges Gewebe in Gold mit Rubin- und Saphirkugeln, das die Verbindung der Oldenburger der Ritterzeit über die Verknüpfungen zum russischen Zarenhaus bis zu den heutigen Computernetzwerken veranschaulicht.
Was für den Maler Leinwand und Farbe, sind für Manfred Ehmke Gold, Silber und Edelsteine, jedes Schmuckstück entwickelt sich aus sich heraus und aus seinen Ideen und Vorstellungen. Dreidimensionales Gestalten ist mehr, als auf einem Blatt Papier entworfen werden kann. So sind seine Bleistiftskitzen immer nur Leitfaden auf dem Weg zu einem fertigen Schmuckstück. Welches Metall passt zu welchem Stein, Rotgold, Gelbgold, Weißgold oder Silber, wie gestalte ich die Oberfläche, glänzend, feinmatt, grob gebürstet oder mit ausgefallenen Strukturen? Diese Fragen stellt sich Manfred Ehmke zu Beginn und während der Arbeit immer wieder. Wie der Maler, der auf seine Palette schaut und sich die Farben mischt, verarbeitet er verschiedene Farbgoldlegierungen, Gold mit Silber und sogar Weißgold mit Silber. Der feine Unterschied von weiß zu weiß bringt Spannung, sehr deutlich zu erkennen in dem Wettbewerbsstück "Rose, Duft und Dornen". Der kalte Glanz des Weißgoldes hebt die Umrisse der Rosenblüte auf dem Silbergrund deutlich hervor.
Doch im Vordergrund steht bei ihm der Hintergrund. Die Person, die das Stück trägt, ist wohl das Wichtigste am Schmuckschaffen. Wenn der Kunde, und nicht nur der Künstler, glücklich werden soll, müssen Träger(in) und Schmuck eine Einheit bilden. Dieses gelingt ihm sowohl bei Auftragsarbeiten als auch bei seinen freien Entwürfen.



Prof. Fritz Lüdtke - Fachhochschule München - Fachbereich Gestaltung